Der alte Michl und seine Geschichte

Frauenbergkirche, Frauenberg 23, 3504 Krems/Stein

Eigentlich passen Name und Turm nicht wirklich zusammen und dennoch gehören sie zusammen.

Die Vorgängerkirche, vermutlich an genau dieser Stelle, war dem Reichsheiligen, dem Hl. Michael geweiht und wurde bereits 1081 erwähnt. Sie dürfte das Zentrum einer ersten Siedlung hier in erhöhter Lage in Stein gewesen sein.

Im ausgehenden 14. Jahrhundert wurde jedoch ein neues Kirchengebäude errichtet – eine gotische Saalkirche mit einem mächtigen quadratischen Turm. Die Kirche erhielt als Patrozinium Maria Himmelfahrt, deshalb auch der Name „Frauenbergkirche“. Der neue Turm blieb allerdings – zumindest namentlich mit dem Vorgängerheiligen verbunden, somit Alter Michl.

Beide verloren letztendlich ihre Bestimmung:

  • Die Kirche wurde bereits 1785 im Zuge der Josephinischen Reformen säkularisiert und dient seit 1961 als Gedächtnisstätte für die Gefallenen beider Weltkriege.
  • Der Turm steht seit 1970 unbewacht hoch auf dem Berg, denn die Turmwächterwohnung wird nicht mehr genützt; der letzte Bewohner war Turmwächter Anton Strasser.
  • Die Bürgerglocke ertönt, wenn ein Steiner Bürger verstirbt.