Evangelische Heilandskirche

Die Kremser waren Händler und Fernkaufleute, weltoffen und gebildet. Somit brauchte es nicht viel, dass ihre Söhne, die im Ausland -vornehmlich in deutschen Universitäten – studierten, im 16. Jahrhundert den neuen Glauben in die alte Heimat brachten. Rund um 1600 war Krems fast zur Gänze protestantisch. Erst der Druck des Kaiserhauses und die Strenge der jesuitischen Gegenreformation holten die Kremser wieder in den Schoß der Katholischen Kirche zurück. Die Protestanten mussten ihren Glauben im Verborgenen ausüben, bis nach der von Kaiser Franz Joseph gewährten Religionsfreiheit auch in Krems 1905 wieder eine neue evangelische Pfarrgemeinde entstehen konnte.

1912 wurde der Beschluss zum Bau der Heilandskirche gefasst, 1913 erfolgte die Weihe.

Die Kirche ist ein Frühwerk des deutschen Architekten Otto Bartning, der allein in Deutschland über 100 Kirchen entworfen hat. Der oktogonale Kuppelbau hat eine hervorragende Akustik, war aber als Zentralbau damals absolut unüblich und fand anfangs nicht nur Zustimmung. Heute trifft sich hier die evangelische Gemeinde zum regelmäßigen Gottesdienst.