P. Andreas Koffler

Die Mission, also die Bekehrung von Heiden zum Christentum, war eine zentrale Aufgabe des Jesuitenordens, dessen Patres zu diesem Zwecke die Welt bereisten. So verschlug es auch immer wieder Missionare nach China. Das Wissen der Jesuitenpatres, vor allem ihre Kenntnisse von Astronomie und Astrologie, verschaffte ihnen Zugang zu allerhöchsten gesellschaftlichen Kreisen.  

Der Jesuitenpater Andreas Koffler, ein gebürtiger Kremser, lebte ab dem Jahr 1640 in China und wirkte sogar am dortigen Kaiserhof. So taufte er die engsten Familienmitglieder des damaligen Kaisers, darunter auch dessen Sohn und Thronfolger. Über die Zeit am Kaiserhof berichten Kofflers „Reisebriefe aus Batavia und China“, eine wertvolle Quelle über das China des 17. Jahrhunderts.

Zu dieser Zeit bedrohten die Mandschu das Kaiserreich. Als die Aufständischen Peking eroberten, beging der Kaiser Selbstmord, er war der letzte Kaiser der Ming-Dynastie. In den folgenden Jahren gelang es P. Andreas Koffler dank seiner hervorragenden Kontakte, militärische Hilfe aus Portugal zu organisieren. Dennoch musste der Hofstaat immer wieder vor den Mandschu fliehen. Dabei wurde P. Andreas Koffler im Jahr 1651 von einer mandschurischen Streife getötet.