Palais Ritter von Ankern

Zu den ganz wenigen wirklich monumentalen Lösungen des reifen Historismus in Krems zählt zweifellos das um 1872 erbaute Palais Fischer Ritter von Ankern. Das Vorhaben, den Bauplatz an der Südwestecke des ehemaligen Brauhausgartens der Verbauung von zwei- bis dreistöckigen Wohnhäusern zu widmen, wurde erstmals in der Gemeinderatssitzung vom 28. April 1869 erwähnt. Am 19. Juli 1870 wurde der Bauplatz an den Baron Anton Fischer Ritter von Ankern verkauft. Die Planung des Palais erfolgte im Frühjahr 1872 durch Adalbert Wohlschläger und Josef Utz sen. Das Gebäude ist ein an drei Seiten freistehender Wohnhof mit ausgeprägter Eckbetonung und steht kunsthistorisch in der Tradition jener Wohnhöfe, wie sie in Hansens Heinrichshof gegenüber der Wiener Oper eine beispielgebende Ausformung fanden (Abb. 4).

Als kleinere Variante dieses Wohnhoftypus in Krems ist das im Zweiten Weltkrieg stark beschädigte Wohnhaus Ecke Ringstraße/Dinstlstraße 7-9 zu erwähnen. Die Pläne für diesen Bau stammen ebenfalls von Josef Utz (Kat. Nr. 11) (Abb. 5).

Das gegenüberliegende Haus Ringstraße/Dinststraße 10, erbaut 1897/98 (Kat. Nr. 15) ergänzt mit seinem Eckpavillon das Ensemble. Wie das vorher genannte wurde es von Josef Utz jun. geplant und ebenfalls beim Bombenangriff 1945 stark beschädigt. Als einer der frühesten Bauten zeigen die Fassadenornamente Einflüsse des Jugendstils.