Dr. Wolfgang Kappler

Kappler stammte aus Strassburg und war Arzt und Apotheker. Nach seinem Studium in Venedig und Tätigkeiten als Stadtphysikus in Brünn und als Apotheker in Znaim wurde er 1527 in die Kremser Bürgergemeinde aufgenommen und erwarb ein Haus am Täglichen Markt.

Mit großem Kapital richtete er 1528 eine öffentliche Apotheke ein, höchstwahrscheinlich die alte Adlerapotheke, „Apotheke zum schwarzen Adler“ (heute Mohrenapotheke).

Seine Bewilligung zur Niederlassung als Apotheker war allerdings an die Bedingung geknüpft, dass er nicht als Arzt ordiniere. Die beiden ansässige Ärzte Wolfgang Windberger und Ägidius Engelhart sollten im Gegenzug keine Medikamente herstellen. Da beide Seiten sind nicht an die Vereinbarung hielten, sind zahlreiche Konflikte belegt.

Wolfgang Kappler gehörte zu den wohlhabendsten und angesehensten Bürgern der Stadt und war mehrmals Mitglied des Stadtrats. Kaiser Karl V. verlieh ihm ein Wappen und Ferdinand I. 1554 den Titel eines kaiserlichen Leibarztes.

Der im Jahre 1544 geborene Sohn Wolf Christof wurde ebenfalls Apotheker und übernahm nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1567 die väterliche Apotheke.

Die zweitälteste Apotheke in Krems, die "Mohrenapotheke"(heutiger Standort Adler-Apotheke), wurde von Kapplers Schwiegersohn Mathias Koch eingerichtet, der seit 1562 mit Kapplers Tochter Susanne verheiratet war. Jahrhunderte später, im Jahr 1893, fand zwischen den beiden Apotheken ein Tausch des Standorts statt, sodass sich seither die Mohrenapotheke in jenem Haus befindet, das einst Kapplers Eigentum war und an dem heute eine Inschrift an ihn erinnert.

An der Südostecke des Gebäudes steht in einer Nische ein „Mohr“ – eigentlich die Darstellung des Sommers. Das Original befindet sich im Museum der Stadt Krems.

Die Inschrift besagt, dass 1532 dieses Haus abgebrannt war und W. Kappler es innerhalb von 2 Jahren wieder aufgebaut hatte.

Das von Kappler in Auftrag gegebene Gemälde stammt aus 1530 und stellt ihn als 37-Jährigen mit dem vom Kaiser verliehenen Wappen dar. Dieses Gemälde im Weinstadtmuseum Krems wird Niklas Breu zugeschrieben und ist somit ein wichtiges Werk der Donauschule.