Die Willibrordkapelle

Neben dem Stadtgraben, unweit des Weinguts der Stadt Krems, steht eine kleine Kapelle. Sie wurde 1671 im Auftrag des Ratsherrn und Kaufmannes Ferdinand Werndl errichtet, denn hier, vor den Mauern der Stadt, wurde im 16. Jh. ein Friedhof angelegt, da jener rings um die St. Veitskirche überbelegt war. Dieser Friedhof bestand bis in das Jahr 1903. Dann wurde er aufgelassen und seine Gräber in den neuen städtischen Friedhof an der Wiener Straße umgebettet.

Die Kapelle wurde bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts als Wohnung verwendet. Heute gehört sie der altkatholischen Kirchengemeinde Krems – St. Pölten und ist dem Heiligen Willibrord geweiht. Dieser Heilige, er lebte an der Wende vom 7. zum 8. Jahrhundert, war ein angelsächsischer Missionar, gründete das Kloster Echternach in Luxemburg, war erster Bischof von Utrecht und gilt auch als „Apostel der Friesen“. Er genießt besondere Verehrung in der altkatholischen Kirche und so wurde ihm die Kapelle geweiht.

Die heutige Adresse der Kapelle, Döllingerpark 1, ist nach Ignaz Döllinger (1799 – 1890) benannt, einem Kirchenhistoriker und Konzilstheologen, der als einer der geistigen Väter der Altkatholischen Kirche gilt.