Die Schlüsselamtsgasse

Die schmale Schlüsselamtsgasse verläuft zwischen Pfarrplatz und Dominikanerplatz. Das sogenannte Schlüsselamt, das sich hier befand, war das Maut- und Zollamt von Krems, wo die Abgaben auf Waren, die in Krems ankamen, zu leisten waren. Der Schlüsselamtmann (oder auch kurz Schlüssler) war der Steuereinnehmer des Landesherrn: er wurde von diesem ernannt und hatte dessen Eigentum und Einkünfte – wie etwa jene aus dem Weinbesitz - zu verwalten. Bis 1379 befand sich dieses Amt im Herzoghof; als dieser verkauft wurde, übersiedelte man ins Haus Schlüsselamtsgasse Nr. 6 und verblieb hier bis 1780. Noch heute sieht man an der Fassade die Reste des kaiserlichen Doppeladlers, der einen klaren Hinweis auf den Besitzer der Stadt Krems und der hier erwirtschafteten Abgaben liefert.

Die Schlüsselamtsgasse hieß ursprünglich Klostergasse, da sie zum Dominikanerkloster führte. Dieses befand sich zur Zeit seiner Errichtung im 13./ 14. Jahrhundert noch außerhalb der Kremser Stadtmauern, einen Zugang bildete das sogenannte Predigertor beim Passauerhof.